Diagnose eines Schilddrüsenkarzinoms
Meist verursacht Schilddrüsenkrebs in sehr frühen Stadien keine Probleme oder Schmerzen. Erst wenn der Tumor größer ist, erzeugt er Beschwerden, die den Betroffenen darauf aufmerksam machen und wonach eine Diagnose erfolgen kann. Letztlich ist ein Ausschluss von Krebs erst möglich, wenn die tumorverdächtigen Gewebeteile operativ entfernt und im Labor untersucht wurden.
Anzeichen von Schilddrüsenkrebs
Anfängliche klinische Symptome des Schilddrüsenkarzinoms sind tast- oder sichtbare Knoten im Bereich der Schilddrüse, die plötzlich auftreten und schnell größer werden. Außerdem sind krebsverdächtige Knoten hart, derb und lassen sich beim Schlucken schlecht verschieben. Ein äußerst rasch wachsender oder sich verhärtender Kropf kann ebenfalls Anzeichen für Schilddrüsenkrebs sein.
Darüber hinaus können Schluckbeschwerden oder ein Druckgefühl im Hals auf ein Karzinom hindeuten, manchmal begleitet von Heiserkeit, Hustenreiz oder gar Atemnot. Ein weiteres Symptom für Schilddrüsenkrebs stellen vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich dar.
Auf diese Anzeichen muss nicht zwangsläufig die Diagnose einer Tumorerkrankung folgen. Knoten können auch Symptome einer harmlosen Krankheit sein. Wenn jedoch krebsverdächtige Anzeichen auftreten, sollte man unverzüglich ärztliche Untersuchungen veranlassen.
Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Schilddrüse
Eine Untersuchung der Schilddrüse und der Lymphknoten mit Ultraschall kann Aufschluss über ihre Lage und Größe geben. Hilfreich ist besonders, dass Gewebeveränderungen wie Knoten beurteilt werden können, wodurch harmlose Zysten von Tumoren unterschieden werden können und bereits eine Diagnose erfolgen kann.
Szintigrafie in der Schilddrüsenkrebs-Diagnostik
Bei einer Szintigrafie bekommt der Patient intravenös oder in Kapselform schwach radioaktives Jod verabreicht, das von der Schilddrüse aufgenommen wird. Auf dem danach erstellten Szintigramm kann man den krebsverdächtigen Knoten als „heißen“ oder „kalten“ Knoten diagnostizieren. Ein heißer Knoten, auf der Aufnahme intensiv gelb oder rot gefärbt, ist sehr aktiv in der Speicherung von Jod. Daher handelt es sich hier fast immer um eine gutartige Veränderung des Schilddrüsengewebes und nicht um einen Tumor. Ist der Knoten dagegen „kalt“, liegt er in einem grün oder blau gefärbten Bereich des Szintigramms und kann Schilddrüsenkrebs bedeuten. Auch mögliche Tochtergeschwulste können mit diesem Verfahren erkannt werden, da sich auch in den Metastasen des Schilddrüsenkarzinoms Jod anreichern kann. Eine eindeutige Diagnose erfolgt anschließend durch eine Punktion.
Feinnadelbiopsie für eine klare Diagnose von Schilddrüsenkrebs
Bei einer Feinnadelbiopsie werden mithilfe einer feinen Nadel Gewebeproben aus dem krebsverdächtigen Knoten entnommen und mikroskopisch untersucht. Dabei kann oft eine klare Diagnose über die Gut- oder Bösartigkeit des Knotens gestellt werden sowie gegebenenfalls über die Art des Tumors. Solch eine Punktion ist für den Patienten eine schmerzlose und völlig ungefährliche Methode, die mit einer hohen Treffsicherheit aufwarten kann.
Mithilfe von Röntgenuntersuchungen Karzinome und Metastasen näher untersuchen bzw. lokalisieren
Um die Ausbreitung des Schilddrüsenkarzinoms festzustellen, werden zusätzlich Kernspintomografien, aber auch konventionelle Röntgenaufnahmen vorgenommen. Diese Untersuchungen lassen auch eine Diagnose von Metastasen zu, etwa im Brustkorb-, Becken- oder Wirbelsäulenbereich.
Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) im Rahmen der Schilddrüsenkrebs-Diagnose
Eine Spiegelung des Kehlkopfes wird meist vor und nach einer Schilddrüsenoperation durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Stimmlippen und Stimmbänder durch das Karzinom beeinträchtigt wurden. Hierzu wird entweder ein kleiner Spiegel in den Mund gehalten (indirekte Laryngoskopie) oder ein Endoskop (ein Schlauch mit einem optischen Gerät) unter Narkose in den Rachen eingeführt. Auch Luft- und Speiseröhren können mit solch einem optischen System auf Schäden durch den Schilddrüsentumor untersucht werden.
Blutuntersuchungen im Rahmen der Diagnose und der Nachuntersuchungen
Blutuntersuchungen können nur in wenigen Fällen Hinweise auf Schilddrüsenkrebs liefern, und zwar indem sie über die Konzentration des Hormons Calcitonin informieren. Eine Überproduktion an Calcitonin lässt die Diagnose eines medullären Schilddrüsenkarzinoms zu, ansonsten sind Blutproben speziell bei der Nachuntersuchung hilfreich.
Teresa Ott